Sonntag, 27. November 2011

Die Zeichen der Farben – Teil 4

In der Hoffnung, einige Malschritte in unserem Bild wieder rückgängig machen zu können, werfen wir noch einen weiteren (vielleicht etwas verzweifelten Blick) auf unsere Farben – und entdecken erleichtert noch ein Symbol (leider nicht bei allen Herstellern und allen Farben):
Auswaschverhalten / Färbeverhalten
Dargestellt wird es mit einem Dreieck und ist ein Zeichen, das den Aquarellmalern eher vertraut sein dürfte als den Künstlern, die z. B. mit Acrylfarbe arbeiten. Denn damit ein Farbton wieder auswaschbar sein kann, muss er sich vor allem erst mal wieder anlösen lassen. Bei Techniken wie Öl oder Acryl wird es nach der Trockenzeit… nun, schwierig. Also gehen wir zum Erklären des Symbols mal davon aus, dass wir hier von Aquarell oder Gouache reden. Die Farben haben in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass sie sich generell durch Wasser immer wieder verdünnen lassen – auch nach dem Trocknen. (Deswegen kann man sie auch in Näpfchen und nicht nur in Tuben kaufen.)  „Prima“, kann man sich nun denken, „wenn ich mich vermalt habe oder an einer Stelle doch lieber einen anderen Farbton möchte, wasche ich das Alte einfach raus!“ – Um´s kurz zu machen: Ganz so einfach ist es leider nicht. Und deswegen gibt es oben genanntes Symbol. Das auf der Packung abgebildete Dreieck ist (ähnlich wie beim Zeichen für Deckkraft) gefüllt, halb gefüllt oder leer und sagt etwas über das Färbeverhalten des jeweiligen Pigments aus. Je stärker ein Pigment färbt, desto schwieriger ist es wieder auszuwaschen. Das liegt daran, dass ein stark färbender Farbton (gefülltes Dreieck) tiefer in die Fasern des Malgrunds (Papier, Leinwand, Holz…) eindringt bzw. sich stärker damit verbindet.
Um die Malfläche von einer Farbe mit leerem Dreieck-Zeichen aufzuhellen, genügt es meistens, ein-, zweimal mit einem feuchten Pinsel darüberzuwischen. Bei einer stark färbenden Farbe muss man dann schon eher zum Deckweiß greifen…
Genau wie bei der Kennzeichnung für die Deckkraft ist auch das Färbeverhalten der Farben natürlich kein Grund nervös zu werden. Also verfallt nun nicht auf den Gedanken, nur  noch die Farbtöne zu kaufen, die durch Auswaschen leicht zu korrigierende sind – und dabei auf die schönsten zu verzichten. Normalerweise reicht es wirklich aus, vorm Losmalen einfach ein paar Farbproben zu machen, damit man einen ungefähren Plan hat, wie das Bild werden soll.

Hinweis am Rande: Außer den Symbolen gibt es auf den Farbpackungen meistens auch noch eine Kennzeichnung für die verwendeten Pigmente. Und auch Pinsel und Papier haben ihre eigenen Zeichen.
Also vermutlich: Fortsetzung folgt…